Konzept

Waldorfpädagogik entstand aus den pädagogischen Impulsen, die Rudolf Steiner nach dem Ersten Weltkrieg für ein neues freies Schulwesen in einem erneuerten Gemeinwesen gesetzt hat. Das beginnt bereits mit der Geburt und wird im Kindergarten weitergelebt.

Die Grundlage für unser Tun bilden die am Kinde abgelesenen Entwicklungsgesetzmäßigkeiten wie Rudolf Steiner sie in seinen pädagogischen Schriften beschrieben hat. Dazu gehören die rhytmische und in ihrem Zusammenhang lebendige und lebbare Gestaltung des Kindergartenalltags, Vorbild und Nachahmung und in sinnvoller, notwendiger Arbeit tätige Erwachsene.

Für die Arbeit mit den Kindern sind uns eine beziehungsvolle Pflege, die autonome Bewegungsentwicklung und freies ungestörtes Spiel,  - die Grundsätze von Emmi Pickler - und die Waldorfpädagogik wichtig.

Wir sind ein christlicher, konfessionsfreier Kindergarten.

Es ist unsere Überzeugung, dass die innere Haltung dem Kind gegenüber ganz entscheidenden Einfluss auf die pädagogische Qualität hat und unsere Aufgabe ist es, jedes Kind in seiner Individualität liebevoll anzunehmen, so, wie es ist.

Kinder möchten die Welt kennenlernen und dies geschieht in den ersten sieben Jahren über das Tun und Erleben, nicht über Erklärungen. Vorbild und Nachahmung sind hier die »Zauberwörter«. Wir gehen davon aus, dass die Kinder in den Seelen ihrer Umgebung leben und alle Sinnes- und Seeleneindrücke aufnehmen, die um sie herum wahrnehmbar sind.

Daher bemüht sich der Erwachsene immer die Lebens- und Arbeitszusammenhänge für die Kinder im Kindergarten erlebbar zu gestalten.

Was für den Erwachsenen die Arbeit ist, ist für das Kind das Spiel. Arbeit und freies Spiel gehören zusammen. Der freudig arbeitende Erwachsene schafft eine Atmosphäre, einen »Raum«, in dem freies Spiel gedeihen kann. Die Kindergärtnerin begleitet das freie Spiel der Kinder aus einer sinnvollen Tätigkeit heraus.

Die innere Regsamkeit des Kindes beim Spiel wird durch die Materialien und Spielzeuge, die ihm zur Verfügung stehen, beeinflusst. Wir stellen den Kindern Dinge zur Verfügung, die aus dem Lebendigen kommen, dies noch immer in sich tragen und so geartet sind, dass sie so wenig wie möglich gestaltet, in einer fertigen Form sind.

Wir geben den Kindern täglich, unabhängig vom Wetter, die Möglichkeit im Freien zu spielen, dabei die Natur zu erleben und Sinneserfahrungen zu sammeln.

Unser Kindergartenalltag ist rhythmisch gegliedert. So pflegen wir einen klaren Tages-, Wochen- und Jahresrhythmus.

Den Jahresrhythmus erleben die Kinder auf Naturausflügen und im Garten, durch die den Jahreszeiten angepasste Gestaltung der Gruppenräume und der wiederkehrenden christlichen Jahresfeste.
Die Kinder nehmen den Rhythmus der Woche durch die Zubereitung der Mahlzeiten an den einzelnen Wochentagen wahr. Sie haben die Möglichkeit regelmäßige Tätigkeiten des Lebens wie Kochen, Backen, Raumpflege, Ernten und Verarbeiten zu erleben und mitzuwirken.

Ähnlich dem Atemrhythmus gliedert sich auch der Tagesrhythmus wie ein Ein- und Ausatmen. So gibt es Zeiten, in denen die Kinder frei spielen, in denen sie loslassen können und Zeiten, in denen innegehalten wird. Diese Phasen des Innehaltens und Ausströmens wechseln sich ab. Ein wichtiger Abschnitt im Laufe des Tages und in seinen Rhythmus eingebettet ist die Mittagsruhe. Regelmäßige Schlafenszeiten mit einem immerzu gleichen Einschlafritual lassen die Kinder die dringend benötigten Kräfte für den Nachmittag sammeln.

Die Ernährung hat großen Einfluss auf die körperliche und seelische Entwicklung der Kinder. Daher ist es uns ein wesentliches Anliegen, eine ausgewogene und gesunde Kost anzubieten. Es ist uns wichtig, die Mahlzeiten gemeinsam in guter Atmosphäre einzunehmen und mit einem Tischspruch zu beginnen, der Ehrfurcht vor der Nahrung ausdrückt.